Allerdings beschränkt sich die Forschergruppe auf den Bereich der theoretischen Philosophie. Alles andere würde ihre Kapazitäten überschreiten.
Die Einzelprojekte dieses Antrags können grob in die drei Kategorien Logik und Erkenntnistheorie , Logik und Ontologie bzw. Metaphysik sowie Philosophische Grundbegriffe der Logik eingeteilt werden.
In den zum ersten Punkt gehörenden Projekten soll gezeigt werden, was die Erkenntnistheorie aus der Einbeziehung der Logik gewinnt. Im Zentrum stehen hier erstens das Problem der Meinungsbildung bzw. Meinungsänderung (Teilprojekt C ) und das Problem des Begründungszusammenhangs der Erkenntnis im Zusammenhang mit Kohärenztheorien (Teilprojekt A ) und zweitens das Problem der logischen Form von Glaubenszuschreibungen ( Teilprojekt F ). In allen Projekten geht es um zentrale erkenntnistheoretische Fragestellungen. Die beiden erstgenannten Projekte behandeln insbesondere die Frage, wieweit begründungsorientiertes bzw. kohärentes Räsonnieren möglich ist angesichts der bekannten Kritik an Letztbegründungsansprüchen. Das Projekt über Glaubenszuschreibungen macht den erkenntistheoretisch wichtigsten Aspekt der Logik propositionaler Einstellungen zum Thema.
In der zweiten Kategorie geht es um den Begriff der Notwendigkeit ( Teilprojekt B ), der seit Aristoteles ein zentraler Begriff sowohl von Ontologie und Metaphysik als auch der Logik ist. In diesem Projekt werden die modernen logischen Behandlungen dieses Begriffs mit ihrer Rede von möglichen Welten, Gegenständen und Eigenschaften auf ihre ontologischen Grundlagen hin befragt - mit dem Ziel, zu einem angemesseneren Verständnis des Essentialismus und schließlich zu einer Logik der Gegenstandsindividuierung zu gelangen.
Die Projekte der dritten Kategorie sollen deutlich machen, wie umgekehrt erkenntnistheoretische und ontologische Überlegungen zurückwirken auf die Wahl der logischen Grundbegriffe. Echte Verzahnung von Logik und "inhaltlicher" Philosophie bedeutet ja nicht nur, daß die Logik eine Art Grunddisziplin wird, die ein Instrumentarium zur Behandlung erkenntnistheoretischer und ontologischer Fragen bereitstellt, sondern auch umgekehrt, daß erkenntnistheoretische und ontologische Fragen in das Verständnis der Logik eingehen. Hier werden zwei Zentralbegriffe der logischen Semantik: Wahrheit und logische Folgerung. Im Projekt zur reflexiven Konzeption der Wahrheit (TeilprojektE ) geht es darum, wie wir uns die Struktur der Weltbeschreibung durch Sprache vorzustellen haben, insbesondere, inwieweit die Tarskische Sprachstufenhierarchie das letzte Wort darstellt. Im Projekt zur beweistheoretischen Semantik (Teilprojekt D ) wird eine erkenntnistheoretische Konzeption des Begriffs der logischen Folgerung vorgeschlagen.
Die Projekte beziehen mehr oder weniger stark logisch-technische Überlegungen ein. In dieser Hinsicht haben wir uns um Ausgewogenheit bemüht. So sind die Projekte der dritten Kategorie naturgemäß stärker als die der ersten Kategorie auf mathematisch-logische Hilfsmittel angewiesen. Dieser Unterschied ist aber nur graduell, es gibt hier keine wirklich strengen Abgrenzungen.
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